Montag, 2. Mai 2016

Sternenpulli und Nähkurserfahrung

Das Projekt

Ein Pulli aus weichem Sweatshirtstoff, die Kapuze ist mit demselben Material aber mit Sternchenmuster gefüttert. Die Taschenbeutel bestehen aus meliertem Jerseystoff. Die Kapuze hat einen Tunnel, durch den eine Kordel gezogen ist, Die Kordel wurde beim Annähen der Kapuze mitgefasst und vorher durch die Kordelstopper gezogen. Ich finde das clever, so hängt die Kordel beim Essen nicht in der Suppe.
Der Schnitt stammt aus der Ottobre Herbst/Winter 2015.

Die Nähkurserfahrung

Meine Vorstellung war, dass so ein Nähkurs von Anfängern besucht wird, die wie ich einen Einstieg suchen und vielleicht auch aus einer ähnlichen Motivation mit dem Nähen begonnen haben. Es stellte sich aber raus dass die anderen einen Nähkurs an den anderen hängen, so dass es für sie gar nicht der Erste sondern einer von vielen Abenden war. Ich hatte mein Material parat, den Schnitt schon vorbereitet und an ein paar Stellen schon mal auf meine eigentlich wenig abweichende Anatomie angepasst. Trotzdem wurde ich noch mal genau vermessen, mit dem Ergebnis, dass ich mich schlanker gemacht hab als ich eigentlich bin. Meinen Schnitt durfte ich dann mit großzügigen Nahtzugaben verwenden. Am ersten Abend habe ich viel gelernt, dazu gleich mehr. Es fühlte sich aber erst mal hakelig an.
Während ich den ganzen Abend den Schnitt auf Stoff übertragen habe, nähten die anderen süße kleine Kinderklamotten oder Deko.
Die folgenden Abende wurden anstrengend aber angenehmer...

Und nun zu den Erkenntnissen


Übertragen von Schnitten auf den Stoff
Bisher hatte ich immer den Schnitt aufgelegt und ca. 1 cm drumherum geschnitten. 
Wenn das Stück aber gut sitzen soll, dann achtet man zunächst mal ganz genau auf den Fadelnlauf. Der lange Pfeil auf dem Schnitt sollte oben und unten ganz genau den selben Abstand zur Webkante haben. Ich habe gelernt, man sollte nachmessen! Dann wird der Schnitt aufgezeichnet und dann noch mal mit einem Handmaß in 1 cm. Abstand drumherum gemalt. Den Schnitt habe ich dann wirklich mit Kopierpapier auf die andere Seite übertragen um später genau auf der eingezeichneten Linie nähen zu können. Mein Schnitt passte übrigens, die großzügigere Nahtzugabe brauchte ich nicht.

Erst heften und anprobieren, dann nähen
Das hat sich ausgezahlt! Meine Stücke wurden immer zu groß, so auch dieses Mal. Na gut, kleiner nähen geht sowieso immer, das wäre nicht das Problem gewesen. Da ich aber erst mit ganz langem Heftstich genäht hab, traute ich mich genau auf der Linie zu nähen und nicht im letzten Moment doch noch mal bischen zuzugeben.

Erst planen, dann Stoff kaufen
Der ursprüngliche Plan war, verschiedene Teile des Pulli aus Sternenstoff zu nähen. Das war mir aber letztendlich doch zu kindisch. Nun ist er nur in der Kapuze verarbeitet. Damit wurde die Kapuze aber sehr dick und schwer. Besser wäre hier ein dünner Jersey gewesen, so wie er für die Taschen verwendet wurde

Taschenbeutel sorgfältig ansteppen
Mit den Taschen gibt es ein kleines Problem: Das Futter zieht sich ständig nach außen, obwohl die Tasche rundherum abgesteppt wurde. Besser wäre eine aufgesetzte Tasche oder vielleicht durchgehende Taschenbeutel? Ich werde versuchen sie im Nachhinein zu verbinden. Ein Tip war auch sie am Bünchen festzunähen. Das reicht bei mir aber leider nicht ganz.

Stichlänge
Meine Maschine schlägt immer eine Stichlänge von 2,5 vor. 3 ist besser. Man muss aber jedesmal dran denken sie umzustellen

Säumen mit Zwillingsnadel
Werde ich auch bei diesem Stoff zukünftig lassen. Der Saum wellt sich ein wenig, zwischen den Nähten bildet sich wie beim Jersey ein Wulst. Ich habe noch zusätzlich den Fehler gemacht vorher zu versäubern. Beim nächsten Mal probier ich es mit dem Abstandhalter oder nähe unten ein Bündchen an.

Anleitung der Overlock lesen
Es nützt nix, den Stoff auf Biegen und Brechen anzuschieben, wenn die Overlock zickt. Es passiert mir immer wieder dass sie nicht richtig näht. Meist krieg ich gar nicht raus, was schief war, sie möchte halt immer mal gereinigt und neu eingefädelt werden. Aber ich habe schon mal gelernt, der Nähfußdruck kann einen Unterschied beim Transport machen. Er muss zum Stoff passen. Auch wie man die Dichte des Stiches hab ich bei der Gelegenheit gelernt. Die wichtigste Erkenntnis aber: Handbuch lesen!

Hier nun das fertige Stück.

1 Kommentar:

  1. Oh der sieht klasse aus. Wäre auch eine stoffwahl für mich.
    Danke für den Kommentar bei mir. Den Graziela klee Jersey hab ich bei dawanda bestellt. Hab hier nur einen miniladen... Der hat wenig erwachsenen taugliches.
    Mein shirt werde ich jetzt mal mit Beleg nähen. Falls es nichts wird, schneide ich es ab und nah aus den Jersey ein Bündchen dran. So mache ich es sonst meist.
    Grüße sonnenblume

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