Mittwoch, 7. Dezember 2016

Kapuzenjanker für Herren

Meiner eigenen Kapuzenjacke folgte noch ein Herrenmodell. Das Material kommt aus demselben Shop und die Anleitung habe ich aus dem gleichen Buch wie in Weit gereist... beschrieben. Hier nur kurz die Bilder dazu.


Nachmachen empfohlen, das hat richtig Spaß gemacht ;-)

Samstag, 2. Juli 2016

So ein Käse

Das ist unser erster Schafskäse. Schafskäse nicht weil er vom Hügelschaf gemacht wurde sondern weil wir frische Schafsmilch hergenommen haben.

Am letzten Wochenende haben wir die Käseschule im Allgäu besucht und einiges über Käse gelernt. Zum Beispiel dass man die Rohmilch zur Käseherstellung nicht abkochen muss. Es wird vom Bauernhof immer empfohlen sie vor dem Verzehr unbedingt abzukochen, weil die Milch Keime enthalten kann. Ob man das nun macht oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Der Käse braucht natürlich lebende Kulturen, das heißt kann die Milch pasteurisieren, also auf ca. 70 Grad erwärmen, gekocht sein sollte sie aber nicht. Oder man nimmt einfach die (nicht länger haltbare) Frischmilch aus dem Supermarkt.
Unser Lehrer hat den Unterricht übrigens sehr unterhaltsam gestaltet, ich kann das Event absolut weiter empfehlen.

Zuvor hatten wir schon ein wenig Erfahrung mit Joghurt und Quark und auch die ersten Versuche mit selbstgemachtem Käse hinter uns, letzterer entsprach noch nicht ganz den Erwartungen. Dabei versuchten wir gleich mit getrockneten Kulturen aus dem Käselabor zu arbeiten und den Käse reifen zu lassen.
In der Käseschule probierten wir statt dessen eine sehr einfache Variante, die wir inzwischen ein paar Mal erfolgreich nachgemacht und mit getrockneten Kräutern variiert haben.

Zubehör

Wir haben uns bisher nicht viel zulegen müssen. Ein paar Utensilien sind ganz hilfreich:
  • Lab (flüssig oder als Tabletten) verwenden wir immer für unseren Käse. Die Schafsmilch wurde sogar mit der Buttermilch alleine, ohne Zugabe von Lab fest, wir haben trotzdem noch Lab dazu getan.
  • Käseformen mit Löchern haben wir uns zugelegt, da sie ja einen passenden Deckel zum Pressen brauchen. Das kann man sich schlecht basteln. Für 3 Liter Milch haben sich zwei Formen mit 9,8 cm Durchmesser bewährt
  • Käsethermometer haben wir nicht, wir verwenden aber ein Bratenthermometer. Temperaturen sollten genau eingehalten werden, also irgendwas in der Art benötigt man.
  • Abtropfgitter und ein paar andere Utensilien hat man normalerweise im Haushalt.

Demnächst werden wir dann auch noch mal die Kulturen dazu nehmen und weitere Käsesorten ausprobieren. Hier erst mal ein paar Anleitungen die für uns gut funktionieren.

Fetarella (Rezeptur aus der Käseschule)

  • zu 3l Rohmilch oder traditionell hergestellter Frischmilch ca. 4 EL Buttermilch zugeben (oder Naturjoghurt) und wenigstens eine Stunde stehen lassen
  • eine Labtablette in etwas lauwarmen Wasser auflösen
  • Milch auf 35 Grad erwärmen
  • aufgelöstes Lab dazu geben und kurz verrühren. Danach erst mal nicht mehr bewegen.
  • nach 40-50 Minuten sieht man, dass das ganze fest geworden ist, wie ein Wackelpudding und in Molke schwimmt.
  • nun den Bruch schneiden. Je kleiner man schneidet, desto fester wird der Käse. Wir schneiden erbsengroße Stücke
  • auf 38-40 Grad erwärmen, dabei rühren
  • weitere 5-10 Minuten rühren
  • optional: blanchierte oder getrocknete Kräuter zugeben
  • Masse in Käseformen gießen, Deckel drauflegen und mit ca. 1 kg pressen
  • nach 1 Stunde wenden und weiter pressen
  • nach 3-4 Stunden (oder am nächsten Morgen) noch mal wenden und weiter pressen
  • nach 10-12- Stunden aus der Form nehmen und mit Salz einreiben.
  • optional mit Gewürzen bestreuen oder in gewürztem Öl einlegen. Dazu einfach ausprobieren, welche Gewürzmischung schmeckt

Quark

Ist uns bisher nur mit abgekochter Milch gelungen. Beim letzen Versuch mit nicht abgekochter Milch haben wir uns dann leider einen Hefepilz eingefangen. Ich werde von weiteren Erfahrungen berichten.
  • Milch zum Kochen bringen
  • Auf ca. 30 Grad abkühlen lassen
  • Buttermilch dazu geben (ca. 2 EL pro Liter) und umrühren
  • 48 Stunden in eine Decke eingepackt stehen lassen
  • Bruch auf ca. 30 Grad erwärmen (1-2 Stunden)
  • Masse in ein Passiertuch gießen und ein paar Stunden abtropfen lassen
  • den fertigen Quark aus dem Tuch in ein Gefäß geben

Molke

... fällt sowieso bei der Herstellung von Quark und Käse an. Ich mische sie gerne mit Johannisbeersaft, das gibt ein sehr leckeres, erfrischendes Getränk.

Joghurt

  • Milch zum Kochen bringen
  • Auf ca. 38 Grad abkühlen lassen
  • Naturjoghurt mit lebenden Kulturen unterrühren (Gut funktioniert haben stichfester Joghurt, bulgarischer oder griechischer Joghurt. Mit cremig gerührtem hat es nicht funktioniert)
  • Joghurt in Gläser abfüllen und über Nacht in Decke eingewickelt stehen lassen
  • Joghurt in den Kühlschrank stellen

Dienstag, 28. Juni 2016

Weit gereist...

Weit gereist sollte meine Kleidung sowie Lebensmittel und andere Dinge eigentlich nicht sein. Dieser Janker ist es aber. Von einen Zuhause ins andere und zurück und das ein paar Mal bis das gute Stück fertig gestrickt war!

Nein eigentlich kann man sagen er ist ganz umweltverträglich und fair produziert. Die Schafe leben hier auf wunderschönen Wiesen mit gigantisch schöner Aussicht und die Wolle wird direkt vom Erzeuger vermarktet. In einem wunderschönen, gemütlichen kleinen Lädchen. Legt man den Preis zugrunde, die solch eine Jacke hier im Laden kostet, kommt  man in etwa auf einen Stundenlohn von 3 €. Das entspricht zwar nicht dem Mindestlohn, ist aber deutlich mehr, als Näherinnen im fernen Osten verdienen, wenn sie Kleidung für unsere großen Marken und Ketten produzieren.

Die Anleitung stammt aus diesem absolut empfehlenswerten Buch.
Es enthält noch viele weitere ausgefallene Projekte mit bayrischem Charme. Was das Muster angeht habe ich mich diesmal strikt an die Anleitung aus dem Buch gehalten. Im Laden habe ich aber noch viele andere wunderschöne Varianten mit Zopfmustern gesehen.
Für den Schnitt hat man mich dort sogar vermessen, eine Skizze angefertigt und noch ein paar weitere hilfreiche Tips gegeben.
Wolle und Knöpfe aus Litzldorf bei Schafwolle Höfer.

Und nun, ab damit zu all den anderen schönen Sachen beim creadienstag.


Montag, 2. Mai 2016

Sternenpulli und Nähkurserfahrung

Das Projekt

Ein Pulli aus weichem Sweatshirtstoff, die Kapuze ist mit demselben Material aber mit Sternchenmuster gefüttert. Die Taschenbeutel bestehen aus meliertem Jerseystoff. Die Kapuze hat einen Tunnel, durch den eine Kordel gezogen ist, Die Kordel wurde beim Annähen der Kapuze mitgefasst und vorher durch die Kordelstopper gezogen. Ich finde das clever, so hängt die Kordel beim Essen nicht in der Suppe.
Der Schnitt stammt aus der Ottobre Herbst/Winter 2015.

Die Nähkurserfahrung

Meine Vorstellung war, dass so ein Nähkurs von Anfängern besucht wird, die wie ich einen Einstieg suchen und vielleicht auch aus einer ähnlichen Motivation mit dem Nähen begonnen haben. Es stellte sich aber raus dass die anderen einen Nähkurs an den anderen hängen, so dass es für sie gar nicht der Erste sondern einer von vielen Abenden war. Ich hatte mein Material parat, den Schnitt schon vorbereitet und an ein paar Stellen schon mal auf meine eigentlich wenig abweichende Anatomie angepasst. Trotzdem wurde ich noch mal genau vermessen, mit dem Ergebnis, dass ich mich schlanker gemacht hab als ich eigentlich bin. Meinen Schnitt durfte ich dann mit großzügigen Nahtzugaben verwenden. Am ersten Abend habe ich viel gelernt, dazu gleich mehr. Es fühlte sich aber erst mal hakelig an.
Während ich den ganzen Abend den Schnitt auf Stoff übertragen habe, nähten die anderen süße kleine Kinderklamotten oder Deko.
Die folgenden Abende wurden anstrengend aber angenehmer...

Und nun zu den Erkenntnissen


Übertragen von Schnitten auf den Stoff
Bisher hatte ich immer den Schnitt aufgelegt und ca. 1 cm drumherum geschnitten. 
Wenn das Stück aber gut sitzen soll, dann achtet man zunächst mal ganz genau auf den Fadelnlauf. Der lange Pfeil auf dem Schnitt sollte oben und unten ganz genau den selben Abstand zur Webkante haben. Ich habe gelernt, man sollte nachmessen! Dann wird der Schnitt aufgezeichnet und dann noch mal mit einem Handmaß in 1 cm. Abstand drumherum gemalt. Den Schnitt habe ich dann wirklich mit Kopierpapier auf die andere Seite übertragen um später genau auf der eingezeichneten Linie nähen zu können. Mein Schnitt passte übrigens, die großzügigere Nahtzugabe brauchte ich nicht.

Erst heften und anprobieren, dann nähen
Das hat sich ausgezahlt! Meine Stücke wurden immer zu groß, so auch dieses Mal. Na gut, kleiner nähen geht sowieso immer, das wäre nicht das Problem gewesen. Da ich aber erst mit ganz langem Heftstich genäht hab, traute ich mich genau auf der Linie zu nähen und nicht im letzten Moment doch noch mal bischen zuzugeben.

Erst planen, dann Stoff kaufen
Der ursprüngliche Plan war, verschiedene Teile des Pulli aus Sternenstoff zu nähen. Das war mir aber letztendlich doch zu kindisch. Nun ist er nur in der Kapuze verarbeitet. Damit wurde die Kapuze aber sehr dick und schwer. Besser wäre hier ein dünner Jersey gewesen, so wie er für die Taschen verwendet wurde

Taschenbeutel sorgfältig ansteppen
Mit den Taschen gibt es ein kleines Problem: Das Futter zieht sich ständig nach außen, obwohl die Tasche rundherum abgesteppt wurde. Besser wäre eine aufgesetzte Tasche oder vielleicht durchgehende Taschenbeutel? Ich werde versuchen sie im Nachhinein zu verbinden. Ein Tip war auch sie am Bünchen festzunähen. Das reicht bei mir aber leider nicht ganz.

Stichlänge
Meine Maschine schlägt immer eine Stichlänge von 2,5 vor. 3 ist besser. Man muss aber jedesmal dran denken sie umzustellen

Säumen mit Zwillingsnadel
Werde ich auch bei diesem Stoff zukünftig lassen. Der Saum wellt sich ein wenig, zwischen den Nähten bildet sich wie beim Jersey ein Wulst. Ich habe noch zusätzlich den Fehler gemacht vorher zu versäubern. Beim nächsten Mal probier ich es mit dem Abstandhalter oder nähe unten ein Bündchen an.

Anleitung der Overlock lesen
Es nützt nix, den Stoff auf Biegen und Brechen anzuschieben, wenn die Overlock zickt. Es passiert mir immer wieder dass sie nicht richtig näht. Meist krieg ich gar nicht raus, was schief war, sie möchte halt immer mal gereinigt und neu eingefädelt werden. Aber ich habe schon mal gelernt, der Nähfußdruck kann einen Unterschied beim Transport machen. Er muss zum Stoff passen. Auch wie man die Dichte des Stiches hab ich bei der Gelegenheit gelernt. Die wichtigste Erkenntnis aber: Handbuch lesen!

Hier nun das fertige Stück.

Montag, 14. März 2016

Kaffeesack Upcyling

Kaffeesack ist super dekorativ in der Wohnung. Ich habe neulich schon mal einen mit Kaffeesack bezogenen Hocker gezeigt. Nun hat unser Lieblingskaffeeladen noch mal Säcke spendiert und so gab es auch noch eine Rückenlehne für die Bank.


Der Kaffeesack wurde von links mit einer alten Überdecke verstärkt und ein einfacher grüner Stoff dagegen genäht. Damit polsterte das ganze aber noch nicht genug, also habe noch ein Stück Schaumstoff in der entsprechenden Größe reingesteckt. Den gibt es im Baumarkt, man kann aber auch die Auflage einer Sonnenliege opfern und das Innenleben verwenden.
Im Baumarkt haben wir noch zwei hübsche Knöpfe zum Aufhängen erstanden und jetzt kann man sich ganz bequem anlehnen!

Ab damit zum creadienstag!

Samstag, 5. März 2016

Stulpen - Warme Knöchel beim Bouldern

Hier mal ein kleines Strickprojekt. Aus einigen Wollresten und der Notwendigkeit kalten Knöcheln vorzubeugen entstand dieses Paar Stulpen. Eigentlich gar nichts besonderes. Aber weil Muster und Farben ganz willkürlich gewählt und nirgendwo abgeschaut sind, verdient dieses Projekt trotzdem die Erwähnung im Blog.
Und außerdem den Link zum creadienstag.